Antrag
Konzeptentwicklung eines "Salons der Technik"
13.12.2023 Anträge Meldungen FDP Fraktion Pulheim
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Keppeler,
die Fraktionen CDU, FDP und WfP stellen für den Doppelhaushalt 2024/25 den nachfolgenden Antrag:
- Die Fraktionen beantragen die Erstellung eines Konzeptes zur Entwicklung eines „Salons der Technik“. Im Rahmen einer modernen Innenstadtentwicklung sollen außerschulische Bildungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen Pulheimer Bürger und mittelständischer Unternehmen angeboten werden.
- Wir beantragen die Berücksichtigung von entsprechenden Flächen (ca. 300 m²) im Zentrum, wie beispielsweise im Jakobskarree, dem Haus des lebenslangen Lernens.
- Wir beantragen hierfür die entsprechende Mittel (50 Tsd. €) für den Haus-halt 2024/2025 einzustellen.
Begründung:
Ziel des „Salons der Technik“ ist die Schaffung eines außerschulischen anwendungsorientierten Bildungsnetzwerkes, das ähnlich wie die auf Hochschulen abgestimmten MIT FabLab-Konzepte auf der bürgerlich gesellschaftlichen Ebene bildungsvoraussetzungslos entwickelt werden soll. Neue Ansätze u.a. im außer-schulischen Bereich sollen Wege aufzeigen, die unter den Gesichtspunkten Zugänglichkeit, niedrige Barrieren, Teilhabe und Partizipation Bildung zu dem zu machen, was ihre zentrale Bedeutung ausmacht: Den Menschen die Instrumente zur Verfügung zu stellen, die ihnen und ihrem gesellschaftlichen Umfeld die Möglichkeit schaffen, sich selbstbestimmt, eigenständig und gestaltend einzubringen.
Ein Ansatz zur Entwicklung neuer Bildungsansätze betrifft außerschulische Lernorte, die niederschwellige Zugangsmöglichkeiten zu Bildung eröffnen. Hierfür steht als Beispiel das bereits realisierte Projekt InfoTastic Academy, dessen Ziel es ist, Menschen jeder Altersgruppe den Umgang mit Technik und digitalen Medien in einer von Digitalität geprägten Welt näherzubringen. Durch verschiedene Zugänge wie Workshops, Makerspace oder Eventweeks, bei denen technische Innovationen präsentiert werden, wird unnahbare Technik erfahrbar und anfassbar. Zielgruppen sind auch Unternehmen, Kammern, Verbände, Politik, Verwaltung und Bildungsinstitutionen, die hier neue Formen der Bildungsvermittlung erleben und diesen Ort für ihre eigenen Bedarfe wie Ausbildung und Eigenwerbung für Fachkräfteausbildung nutzen können.
Auf der Grundlage des FabLab Ansatzes können unterschiedliche Inhalte wie Energie, Umwelt, Verkehr, Stadtentwicklung und vieles mehr angeboten werden. Das Konzept soll als digitaler Zwilling analoger Umsetzungen entwickelt werden, so dass neben der physischen Lokalisierung in Stadtzentren (Bestandteil von Stadtentwicklungskonzepten und Belebung von Innenstädten) ein asynchroner digitaler Zugang zu den Salons besteht. Hierdurch wird dezentrale Betreuung bzw. Unterricht ermöglicht. Darüber hinaus soll der digitale Zugang zu externen Laboren, Werkstätten und Unternehmen ermöglicht werden, um hierdurch den Zugang zu anderen Technologien und realen unternehmerischen und Produkti-onsbedingungen zu ermöglichen.
Der Salon zeichnet sich durch ein klares didaktisches Konzept aus und lebt von unterschiedlichen Akteuren (Ehrenämtler, Experten, Unternehmen) und soll durch Back Office Strukturen professionell verwaltete werden.
Beispiel (InfoTastik): Platzbedarf und mögliche Ausstattung
Räumlichkeiten: 300 m² (mit Rezeption, kleinem Bistro, Werkplätzen, Studio und Lagerraum). Schließt Büroräume nicht ein.
Ausstattungsbeispiel
Robotik: Nao 6; Lego (WeDo 2.0, Spike, Boost); Fischertechnik (verschiedene Stationen); Matatalab, BeeBots
VR: Icarus Pro; KatWalk; Oculus 2; H TC Vive und Vive Eye; Cardboard; Merge Cube 3D-Druck: 3D-Drucker; 3D-Stifte; 3D-Scanner; Space-Mouse; Klebepistolen, etc.
Werkstatt: CNC-Fräse; Lasercutter; Tiefziehmaschine; Diverse Werkzeuge (Akkuschrauber, Stichsäge, Handkreissäge, Tischbohrmaschine; Werkstattwagen mit Werkzeugen; Sicherheitsmaterialien (Schutzbrillen, Handschuhe, …); Schneideplotter
Drohnen: 6 DJI Mini 2 für Flugtraining; DJI Enterprise für Profis
Tonstudio: Mischpult; Mikrofone; Hochwertige Mikrofone für Profis; Mikrofone für verschiedene Instrumente Film: Kameras; Greenscreen; Beleuchtung
Elektronik: Arduino und Sensoren; Raspberry Pi; Lötstationen mit Rauchabzug; Elektrowerkzeuge
Diverses: Seminarausstattung/Bistro/Empfang, PCs/Lab Tops/Tablets Kostenstruktur plus Investitionen
Das Konzept funktioniert auf der Basis von ehrenamtlichem Engagement, Unterstützung durch Stakeholder wie Kammern, Verbände wie BVMW, öffentl. Verwaltung und Unternehmen und eine verlässliche Back Office Besetzung, die je nach Anzahl der zu betreuenden Salons ausgestattet werden muss. Letzteres betrifft Organisation und Verwaltung.